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Nationalhymne

Nepal, amtlich Nepal Adhirajya (Königreich Nepal), konstitutionelle Monarchie in Südasien. Nepal grenzt im Norden an die Autonome Region Tibet der Volksrepublik China sowie im Osten, Süden und Westen an Indien. Das Territorium des Staates nimmt eine Fläche von 147181Quadratkilometern ein.
Nepal gehört zu den gebirgigsten Ländern der Erde; das unwegsame Terrain ist mit ein Grund für die Abgeschiedenheit des Staates. Aufgrund der eingeschlossenen Lage ist Nepal jedoch gezwungen, zu den Nachbarstaaten China und Indien freundschaftliche Beziehungen zu unterhalten. Seit den siebziger Jahren ist der Staat für eine steigende Zahl an Touristen und ambitionierten Bergsteigern attraktiv geworden.



Wichtigstes Kennzeichen der nepalesischen Landschaft sind die Berge. Die Gebirge haben das Land gegen die Außenwelt abgeschottet und den Abbau der Bodenschätze behindert. Von den zehn höchsten Bergen der Welt befinden sich neun entweder ganz oder teilweise innerhalb der Grenzen Nepals; dazu gehört auch der Mount Everest, mit 8846Metern höchster Berg der Erde.

Physische Geographie
Nepal lässt sich in drei parallele Regionen einteilen, die vom Nordwesten nach Südosten verlaufen. An der Grenze zu China befindet sich der Hoch-Himalaya mit einer durchschnittlichen Höhe von mehr als 4570Metern. Bei der zweiten Region handelt es sich um die Mahabharat- und Churia-Ketten des Nieder-Himalaya mit einer durchschnittlichen Höhe von etwa 2500Metern. Bei der dritten und südlichsten Region handelt es sich um ein Flachland (Terai) mit Sümpfen und Wäldern. Im Gegensatz zu den meist vegetationsarmen Hochländern sind die Schwemmlandböden des Terai äußerst fruchtbar. Der Kessel des Katmandu-Tales im Zentrum des Landes bildet neben der Terai-Region die einzige größere Ebene des Staates.

Flüsse und Seen
Die wichtigsten Flüsse in Nepal fließen in der Regel vom Norden in den Süden und münden in den Ganges. Die drei bedeutendsten Flüsse sind der Karnali, der Kosi und der Narayani. Größere Seen gibt es im Land nicht.


Die klimatischen Verhältnisse in Nepal hängen maßgeblich von der Höhenlage der betreffenden Region ab. In den Hochgebirgsregionen herrschen das ganze Jahr über tiefe Temperaturen. Im Terai und im Katmandu-Tal sind die Sommer heiß und regenreich (Einfluss des Südostmonsuns), die Winter kühl. Die höchsten Temperaturen werden in der Zeit zwischen dem späten Frühjahr und dem Hochsommer verzeichnet. Die klimatische Schneegrenze liegt bei etwa 5000 bis 5800Metern. Die höheren Gebirgsregionen sind ganzjährig schneebedeckt.


Im Terai finden sich in den landwirtschaftlich nicht erschlossenen Gebieten ausgedehnte Hartholz- und Bambuswälder. An den tiefer gelegenen Hängen wachsen Kiefern und Eichen sowie Wildblumen. In den höheren Regionen herrschen Tannen und Unterholz vor. Über 3600Metern findet sich nur mehr spärliche Vegetation. Alpine Steppen herrschen im Nordwesten vor.
Zur Tierwelt des Terai gehören Tiger, Leoparden, Hirsche und Elefanten, die vor allem in den feuchteren Landesteilen vorkommen. In den höheren Regionen finden sich Wildziegen, Wildschafe und Wölfe.


Die indigene Bevölkerung Nepals besteht aus zwei großen Gruppen: der zahlenmäßig überlegenen Gruppe der Indo-Nepalesen, deren Vorfahren aus dem Süden eingewandert sind, und der Gruppe der Tibeto-Nepalesen, deren Vorfahren aus dem Norden kamen. Die beiden Gruppen haben sich weitgehend miteinander vermischt. Zu den Tibeto-Nepalesen gehören die Sherpas, die als Führer und Träger bei Bergexpeditionen bekannt sind, und die Gurung. Die herrschende Schicht der Gurkha entstammt verschiedenen ethnischen Gruppen Nepals. Nepal hat etwa 21,4Millionen Einwohner; dies entspricht einer durchschnittlichen Bevölkerungsdichte von etwa 144Personen pro Quadratkilometer. Die Lebenserwartung liegt bei 53Jahren. Die meisten Einwohner konzentrieren sich auf die Regionen Katmandu und Terai. Die Gebirgszonen und der Nordteil des Landes sind nur spärlich besiedelt.


Katmandu ist die Hauptstadt und mit 420000Einwohnern die bevölkerungsreichste Stadt Nepals. Zu den weiteren urbanen Zentren gehören Biratnagar (130000) im Südosten sowie die beiden in der Nähe von Katmandu gelegenen Städte Lalitpur (117000) und Bhaktapur (61000).


Amtssprache des Landes ist Nepali, eine zum indoiranischen Zweig der indogermanischen Sprachen gehörige indoarische Sprache, die von über der Hälfte der Bevölkerung gesprochen wird. Nepali ist eng mit dem Hindi verwandt. Daneben gibt es noch etwa 30 andere Sprachen der jeweiligen Volksgruppen. Der Hinduismus ist Staatsreligion; etwa 90Prozent der Bevölkerung gehören dieser Religion an. Der in Nepal praktizierte Hinduismus enthält auch Elemente des Buddhismus, der zweitwichtigsten Religion des Landes, zu der sich acht Prozent bekennen. Daneben gibt es eine muslimische Minderheit (ca. drei Prozent).


In Nepal gibt es keine Wohlfahrtsleistungen des Staates. Christliche Missionare haben jedoch Krankenhäuser und Kliniken gegründet. Zu Beginn der neunziger Jahre gab es in ganz Nepal nur etwa 2000Ärzte und 4760Krankenhausbetten. Krankheiten wie Meningitis, Thyphus und Hepatitis sind noch relativ weit verbreitet.


Da Nepal niemals von einer anderen Nation kolonisiert wurde, hat sich eine eigene, abgeschlossene Kultur entwickelt. Die Kultur Nepals wird insbesondere vom Hinduismus und in geringerem Umfang auch vom Buddhismus geprägt. In ganz Nepal finden sich Pagodentempel und andere Gebäude, die mit üppigen Holzschnitzereien versehen sind.

Bildung und Schulwesen
Für sämtliche nepalesische Kinder besteht zwischen dem sechsten und dem zehnten Lebensjahr allgemeine Grundschulpflicht. Daran schließt sich der freiwillige Besuch der dreijährigen unteren Sekundarschule und der zweijährigen oberen Sekundarschule an. Die wichtigste Hochschule des Landes ist die Tribhuvan-Universität (gegründet 1959) in Katmandu; sie zählte zu Beginn der neunziger Jahre etwa 71000Studenten. Die Analphabetenrate unter den über Fünfzehnjährigen beträgt etwa 75Prozent.



Das Nationalmuseum (gegründet 1928) in Katmandu beherbergt zahlreiche kulturelle und historische Sammlungen. Die wichtigsten Bibliotheken befinden sich ebenfalls in Katmandu.
Medien
Die staatliche Rundfunkstation Radio Nepal sendet ihr Programm sowohl in Nepali als auch in englischer Sprache. Ein regelmäßiges Fernsehprogramm (Nepal Television Corporation) gibt es seit 1986. Von den insgesamt etwa 60Tageszeitungen in Nepal erscheinen mindestens 20 in Katmandu. Die ebenfalls in Katmandu erscheinende Tageszeitung Gorkha Patra gehört zu den einflussreichsten Blättern.



Bis 1990 wurde Nepal gemäß seiner aus dem Jahr 1962 stammenden und per Volksabstimmung 1980 angenommenen Verfassung regiert. 1980 wurden einige wesentliche Erweiterungen vorgenommen. Grundlage des Staatswesens war das so genannte Panchayat-System, ein hierarchischer strukturierter Ständerat. Im Jahr 1990 wurde eine neue Verfassung proklamiert, die Nepal zu einer konstitionellen Monarchie machte und damit die königliche Macht erheblich beschränkte.

Exekutive
Träger der Exekutive und Staatsoberhaupt ist der König. Ihm steht beratend der vom Premierminister geleitete Ministerrat zur Seite, der der Rashtriya Panchayat (Nationalversammlung) verantwortlich ist.

Legislative
Die Legislative wird von einem Zweikammerparlament ausgeübt, das aus der Staatenkammer mit 60Mitgliedern (Ernennung alle sechs Jahre, davon zehn vom König bestimmt) und dem auf fünf Jahre gewählten Repräsentantenhaus mit 205Abgeordneten besteht.

Judikative
Höchstes Gericht in Nepal ist der Oberste Gerichtshof, bestehend aus einem Vorsitzenden sowie bis zu sechs beisitzenden Richtern. Daneben gibt es vier Regionalgerichte, 14Zonengerichte und 75Distriktgerichte.

Kommunalverwaltung
Nepal ist in 14Zonen und 75Distrikte untergliedert; den Distrikten stehen Staatskommissare vor.

Politik
Zwischen 1960 und 1990 waren politische Parteien verboten. Seit der Aufhebung des Parteienverbots ist der Nepali Congress (NCP, Nepalesische Kongresspartei) stärkste Partei, gefolgt von der linksgerichteten Vereinigung United Marxist Left (UML) und mehreren anderen politischen Gruppierungen. Wahlrecht besteht ab 18Jahren.

Verteidigung
1955 trat Nepal den Vereinten Nationen bei. Es besteht keine Wehrpflicht. Die Landstreitkräfte umfassen etwa 35000Mann und die Luftwaffe 200Mann.


Das Bruttosozialprodukt Nepals beträgt etwa 4174Millionen US-Dollar; das entspricht einem Pro-Kopf-Einkommen von nur 195US-Dollar jährlich. Damit gehört Nepal zu den am wenigsten entwickelten Staaten der Welt. Rund 90Prozent der Erwerbstätigen sind in der Landwirtschaft beschäftigt und erbringen damit etwa die Hälfte des Bruttoinlandprodukts.

Land- und Forstwirtschaft
Knapp ein Drittel des Landes wird landwirtschaftlich genutzt; der größte Teil des Agrarlandes befindet sich in der Terai-Region. Zu den wichtigsten Anbauprodukten gehören Reis, Mais, Buchweizen, Gerste, Kartoffeln, Zuckerrohr, Hirse, Jute und Tabak; daneben werden Geflügel, Rinder und Wasserbüffel gezüchtet. Auf den Hochweiden werden neben Schafen und Ziegen auch Yaks gehalten. Die Waldbestände Nepals sind aufgrund von Brandrodungsfeldbau und unkontrollierter Brennholzgewinnung erheblich geschädigt. Um die enormen Erosionsschäden einzudämmen, wurde inzwischen mit Wiederaufforstungsmaßnahmen begonnen. Der jährliche Holzeinschlag beträgt rund 20Millionen Kubikmeter.

Bergbau
Aufgrund des unwegsamen Terrains sind die Bodenschätze des Landes größtenteils unbekannt. Nachgewiesen sind allerdings Vorkommen an Glimmer, Kupfer, Eisenerz, Ocker, Braunkohle und Cobalt. Der Bergbau spielt insbesondere aufgrund der schlechten Verkehrswege nur eine untergeordnete Rolle und beschränkte sich auf den Abbau von Glimmer, Kalkstein und Braunkohle.

Industrie
Grundlage der nepalesischen Industrie sind die Rohstoffe und landwirtschaftlichen Erzeugnisse des Landes. Zu den wichtigsten Produkten gehören Baumwolltextilien, Cellulose und Papier, Baustoffe, Nahrungsmittel, Zigaretten und Schuhe.


Das in Nepal zur Verfügung stehende gewaltige Potential an hydroelektrischer Energie wurde bislang aufgrund der hohen Investitionskosten noch kaum genutzt. Die jährliche Energieerzeugung ist mit rund 900Millionen Kilowattstunden sehr gering; etwa 95Prozent davon stammen aus Wasserkraftwerken.


Der Großteil des Güterverkehrs wird in Nepal immer noch von Trägern und Lasttieren übernommen. Von dem 6306Kilometer langen Straßennetz sind nur etwa 2800Kilometer befestigt, u.a. eine Straße quer durch das Land, die Katmandu mit Tibet verbindet. Zwischen Katmandu und Indien verkehren zwei kurze Eisenbahnlinien. Der Flugverkehr wird über die staatliche Fluggesellschaft Royal Nepal Airlines abgewickelt; Flughäfen befinden sich in Katmandu und Biratnagar. Zwischen Hitaura und Katmandu verkehrt zudem eine 70Kilometer lange Lastseilbahn für den Gütertransport.


Währung und Bankwesen

Die Währungseinheit in Nepal ist die Nepalesische Rupie, der 100Paisa entsprechen. Als Notenbank fungiert die Nepal Rastra Bank (gegründet 1956). Die Nepal Bank und die Rastriya Banijya Bank gehören zu den wichtigsten Handelsbanken des Landes.
Außenhandel
Zu den wichtigsten Exportwaren Nepals gehören Textilien, Teppiche, Lebensmittel und Lederwaren; die wichtigsten Importwaren sind Konsumgüter, Transportfahrzeuge, Düngemittel, Erdölprodukte und chemische Erzeugnisse. Die Außenhandelsbilanz des Landes weist gewöhnlich ein Defizit auf. Der bei weitem wichtigste Handelspartner ist Indien, gefolgt von Japan, China, den Vereinigten Staaten und Deutschland. Bedeutende Devisenquellen sind der Tourismus sowie die Einkünfte der im Ausland eingesetzten Gurkha-Truppen.



Die ersten Bewohner Nepals kamen aus Tibet und Indien. Über das Tal von Katmandu, dessen Geschichte eng mit der Nepals verknüpft ist, berichten bereits frühe indische Chroniken. Im 4. und 5. Jahrhundert n. Chr. entstand die hinduistische Licchavi-Dynastie; zahlreiche Bauten und Inschriften aus dieser Zeit sind heute noch erhalten. Im Jahr 1324 wurde Nepal von Truppen der Rajputen überrannt, die auf der Flucht vor den einfallenden Muslimen waren. Während der Herrschaft der Malla (12.-18. Jahrhundert), trotz des Zerfalls des Landes in drei Einzelreiche zum Ende des 15. Jahrhunderts, setzte eine kulturelle Hochblüte ein. Bereits ab 1559 beherrschte die Gurkha-Dynastie der Shaha das heutige Nepal. Nachdem Prthivinarayan 1768 die drei Reiche endgültig vereinnahmt hatte, versuchten die Gurkha 1790 Tibet zu erobern, wurden aber zwei Jahre später von chinesischen Truppen zurückgeschlagen, die kurzzeitig auch einen Teil Nepals besetzt hielten.
Die Beziehungen zwischen den Gurkha und den Briten in Indien waren zwischen 1791 und 1803 vertraglich geregelt. Aufgrund von Grenzstreitigkeiten beriefen die Briten ihren Vertreter aus der nepalesischen Hauptstadt ab. Die Spannungen nahmen im Lauf der nächsten zehn Jahre ständig zu, so dass die Briten Nepal im November 1814 den Krieg erklärten. Den folgenden Konflikt konnten die Briten 1815 letztlich für sich entscheiden. In dem 1816 von der nepalesischen Regierung ratifizierten Friedensvertrag verpflichtete sich Nepal zur Abtretung eines Großteiles der Terai-Region sowie weiterer Grenzgebiete.
Während der folgenden 30 Jahre rangen in Nepal probritische und antibritische Kräfte um die Macht im Staate. 1846 gelang es dem aus der Rana-Familie entstammenden probritischen Offizier Sir Jung Bahadur, die Kontrolle über die Regierung zu erlangen und das Amt des Premierministers zu bekleiden. Jung Bahadur begründete die lange Herrschaft der Familie Rana, unter der das Amt des Premierministers erblich war. Im Jahr 1854 unterwarf Jung Bahadur Tibet. Im Friedensvertrag von 1856 räumte Tibet Nepal diplomatische Vorrechte und Handelsprivilegien ein und verpflichtete sich darüber hinaus zur Zahlung jährlicher Tributleistungen.
Nepal unterstützte die Briten bei der Niederschlagung des Großen Indischen Aufstands von 1857 bis 1859 (Sepoyaufstand) und während des 1. Weltkrieges. In einem 1923 geschlossenen Vertrag bestätigten die Briten erneut die Unabhängigkeit Nepals. Im 2. Weltkrieg unterstützte das Land die Alliierten.
Das erbliche Rana-Regime sah sich 1949 zunehmender Kritik ausgesetzt, insbesondere seitens in Indien lebender Dissidenten. Schließlich gelang es der politischen Reformbewegung, die von der indischen Regierung genehmigt und von der neu gegründeten Nepalesischen Kongresspartei (NCP) angeführt wurde, König Tribhuvan Bir Bikram Schah für ihre Ziele zu gewinnen. Wie seine Vorgänger hatte er unter dem Rana-Regime lediglich repräsentative Aufgaben. Sein Eingreifen in die innenpolitischen Auseinandersetzungen verschärfte jedoch die Krise; am 7. November 1950 wurde er von Premierminister Maharaja Mohan Shumsher Rana gestürzt. Wenige Tage später gelang dem König die Flucht nach Indien. Der indische Premierminister Jawaharlal Nehru weigerte sich, den Sturz König Tribhuvans anzuerkennen und forderte eine demokratische Umstrukturierung der nepalesischen Regierung sowie die Wahl einer verfassungsgebenden Versammlung.
Premierminister Rana ging am 8. Januar 1951 auf Nehrus Forderungen ein. Innerhalb weniger Wochen wurden Mitglieder der Kongresspartei in das Kabinett aufgenommen. Am 15. Februar kehrte der König auf den Thron zurück. Am 16. Februar 1951 gipfelten die Spannungen zwischen den Anhängern Ranas und der Kongresspartei im Sturz von Premierminister Rana und der Bildung eines Kabinetts aus Mitgliedern der Kongresspartei und der Unabhängigen unter der Leitung des Parteiführers der NCP, Matrika Prasad Koirala.
Als ersten Schritt auf dem Weg zu einer Verfassung berief der König am 4. Juli 1952 eine beratende Versammlung ein. Die Anhänger des alten aristokratischen Systems boykottierten jedoch die demokratischen Entwicklungen, was schließlich zum Zusammenbruch des neuen Systems führte. Ende der fünfziger Jahre hielten die politischen Unruhen an; es kam zu mehreren Regierungswechseln, zeitweise übernahm auch der König die direkte Herrschaft. König Tribhuvan starb 1955; Nachfolger wurde sein Sohn Mahendra Bir Bikram Schah. Im Februar 1959 trat die erste demokratische Verfassung des Landes in Kraft, die dem König u. a. das Recht einräumte, das Parlament zu entlassen. Die ersten Wahlen zu einem aus zwei Kammern bestehenden Parlament fanden statt. Ergebnis war eine überwältigende Mehrheit für die Kongresspartei; Bisheswar Prasad Koirala, Halbbruder des früheren Premierministers, wurde mit der Regierungsbildung beauftragt. Im Dezember 1960 entließ König Mahendra die Regierung und löste das Parlament auf; ein Jahr später wurden sämtliche Parteien verboten. 1962 erließ er eine neue Verfassung, die ihm mit dem Panchayat-System eine beherrschende politische Stellung einräumte. Die Regierung führte daraufhin soziale Reformen durch, u. a. eine Landreform und die Aufhebung des Kastenwesens.
Als der König 1972 starb, bestieg sein Sohn Birendra Bir Bikram den Thron. Der junge König übte zunächst eine starke Kontrolle auf die Regierung aus und versuchte, die vom früheren Premierminister Bisheswar Prasad Koirala angeführte Reformbewegung zu unterdrücken. Nachdem die antimonarchistische Stimmung Ende der siebziger Jahre immer stärker wurde und es zu gewalttätigen Ausschreitungen kam, trat der König etwas in den Hintergrund.
In einer Volksabstimmung im Jahr 1980 über die Regierungsform entschied sich die Mehrheit der Wähler unter Vorbehalt gewisser Änderungen für die Beibehaltung des gegenwärtigen Panchayat-Systems ohne die Mitwirkung von Parteien. In den Jahren 1981 und 1986 fanden Wahlen nach dem neuen System statt. Aufgrund einer neuen Welle von Protesten seitens demokratischer Bewegungen zu Beginn des Jahres 1990 hob der König das Verbot politischer Parteien auf, das 30 Jahre lang Bestand gehabt hatte. Im April stellte eine Mehrparteien-Koalition die Regierung. Im Mai 1991 gewann die Kongresspartei die ersten demokratischen Wahlen des Landes nach 32 Jahren; Premierminister wurde Girija Prasad Koirala, der Bruder von Bisheswar Prasad Koirala. Nach einem von der kommunistischen Opposition eingebrachten Misstrauensantrag und einer Abstimmungsniederlage trat Koirala im Juli 1994 zurück. König Birendra löste daraufhin das Parlament auf und schrieb für das selbe Jahr Neuwahlen aus. Die Wahlen fanden am 15. November 1994 statt, Sieger war die Vereinigte Kommunistische Partei Nepals (UCPN). Am 13. Juni 1995 löste der König in einer umstrittenen Entscheidung das Parlament auf Wunsch der UCPN erneut auf und forderte das Kabinett auf, bis zu den Wahlen im November die Übergangsregierung zu stellen. Die kommunistische Minderheitsregierung trat im September zurück. Seitdem wird Nepal von einer Mehrparteienregierung geführt.
Am 10. März 1997 ernannte der König Lokendra Bahadur Chand zum neuen Ministerpräsidenten, nachdem dessen Vorgänger Sher Bahadur Deuba durch ein Misstrauensvotum gestürzt worden war.