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Nationalhymne

LaosLaos, Demokratische Volksrepublik Laos, Staat in Südostasien. Laos grenzt im Norden an China und Vietnam, im Osten an Vietnam, im Süden an Kambodscha, im Westen an Thailand und im Nordwesten an Myanmar (Birma). Laos ist der einzige südostasiatische Staat ohne Zugang zum Meer. Die Gesamtfläche des Landes beträgt 236 800 Quadratkilometer, Hauptstadt und größte Stadt ist Vientiane.

 


Laos gliedert sich topographisch in zwei Regionen: ein durch Gebirge geprägtes Gebiet, das sich in Nord-Süd-Richtung fast durch das gesamte Land zieht, und ein kleineres Tiefland an der Süd- und Südwestgrenze. Die Gebirgsregion, die etwa neun Zehntel des gesamten Landes umfasst, lässt sich wiederum in den nördlichen Abschnitt mit stark bewaldeten Gebirgszügen und Plateaus, die von tief eingeschnittenen Flusstälern und Schluchten durchzogen sind, sowie in einen südlichen Abschnitt mit Kalksteinterrassen und spärlicher Vegetation unterteilen. Die höchste Erhebung ist der Phou Bia (2 817 Meter) im Norden. Die Berge im Süden erreichen Höhen von etwa 1 980 Metern. Der Mekong ist der wichtigste Fluss in Laos; aus Thailand kommend erreicht er die Landesgrenze im Nordwesten, fließt in südlicher Richtung entlang der laotisch-thailändischen Grenze und überquert schließlich im Südwesten die Grenze nach Kambodscha. Die Nebenflüsse des Mekong in Laos entspringen in den Gebirgen und fließen durch tief eingeschnittene Täler.

Klima
In Laos herrscht tropisches Klima, wobei es aber regional insbesondere aufgrund der unterschiedlichen Höhenlage zu großen Temperaturschwankungen kommen kann. Die wichtigsten klimatischen Verhältnisse werden durch den Monsun bestimmt. Die Regenzeit mit einer Niederschlagsmenge von durchschnittlich etwa 1 800 Millimetern fällt in die Monate Mai bis Oktober; die eher kühle Trockenzeit erstreckt sich von November bis Februar. In der übrigen Zeit des Jahres herrscht feucht-heißes Klima. In Vientiane liegen die Durchschnittstemperaturen im April, dem wärmsten Monat, bei 28,9 °C, im Januar bei 21,7 °C.

 


Laos ist zu etwa 55 Prozent bewaldet. Es finden sich sowohl Regenwälder mit tropischen immergrünen Pflanzen als auch Monsunwälder mit gemischten Beständen an immergrünen und Laub werfenden Bäumen. Insbesondere die Waldgebiete sind Lebensraum einer Vielzahl von Tierarten, dazu gehören Elefanten, Leoparden und Tiger. Wie in den Nachbarstaaten werden Elefanten als Lasttiere eingesetzt.

Bevölkerung
BauernDie Bevölkerung von Laos lässt sich in drei Hauptgruppen einteilen: Die größte Gruppe stellen die eng mit den Thaivölkern verwandten Lao. Sie bilden etwa die Hälfte der Bevölkerung und leben vorwiegend in den Tallandschaften am Mekong und seinen Nebenflüssen. Das Hochland ist vorwiegend von dem indonesischen Volk der Lao Theung („Bergvolk") bewohnt, während die nördlichen Gebirgsregionen von Völkern sinotibetischer Abstammung wie den Hmong (Meo) und Yao bewohnt werden. Zu den kleineren nationalen Minderheiten gehören Vietnamesen und Chinesen.

Laos hat etwa 4,7 Millionen Einwohner; das sind etwa 19 Personen pro Quadratkilometer. Etwa ein Viertel der Bevölkerung lebt in den Bergregionen, der Rest verteilt sich auf das Gebiet des Mekong und seiner Nebenflüsse; mehr als 80 Prozent der Laoten wohnen auf dem Lande.

 


Vientiane, die Hauptstadt von Laos, hat eine Einwohnerzahl von 440 000. Die ehemalige Hauptstadt des Königreiches ist Louangphrabang (68 000); weitere wichtige Städte sind Savannakhet (50 000) und Pakse (47 000) am Mekong.

Wat-Phou-Tempel (Laos)Religion und Sprache
Die wichtigste Religion in Laos ist der Theravada-Buddhismus. Zahlreiche Bergvölker sind Anhänger animistischer Glaubensrichtungen, mitunter auch in Verbindung mit dem Buddhismus. In Laos gibt es keine einheitlich verwendete Sprache. Amtssprache ist die sinotibetische Sprache Lao; in der Verwaltung, im Handel und im Bildungswesen wird auch Französisch gesprochen. Daneben haben die zahlreichen ethnischen Gruppen ihre eigenen Sprachen und Dialekte.
Früher stand in jedem Dorf des buddhistischen Laos ein Tempel. Die Religion war und ist das Zentrum der laotischen Gesellschaft.

Soziales
In Laos gibt es keine staatlichen Sozialleistungen. Die Lebenserwartung lag zu Beginn der neunziger Jahre bei 47 Jahren für Männer und 50 Jahren für Frauen, es herrschte eine hohe Kindersterblichkeitsrate von 10,3 Prozent. In vielen Dörfern fehlt es an modernen Einrichtungen zur Trinkwasserversorgung und Abwasserentsorgung. Zu den wichtigsten Gesundheitsproblemen des Landes zählen Malaria, durch Parasiten verursachte Krankheiten, Durchfall und Atemwegserkrankungen. Das vom Gesundheitsministerium verwaltete Gesundheitswesen unterhält 10 364 Krankenhausbetten sowie Einrichtungen zur mobilen Gesundheitsfürsorge.

 


Traditioneller Tanz aus Laos
Nach Jahren innenpolitischer Zerrüttung und Konflikte wurde das Schulsystem in Laos Ende der siebziger und Anfang der achtziger Jahre ausgebaut. Daneben initiierte der Staat eine Alphabetisierungskampagne.
An berufsbildenden Schulen, Lehrerbildungsstätten und Hochschulen waren insgesamt etwa 22 000  Studenten eingeschrieben. Die Sisavangvong-Universität (1958) hat ihren Sitz in Vientiane; daneben gibt es regionale Hochschulen in Champasak, Louangphrabang und Savannakhet.

Die laotische Kultur ist eng mit der Religion verknüpft. Die buddhistischen Tempel bildeten früher in jedem Dorf das geistige Zentrum. Das Leben der laotischen Bauern war von der Religion bestimmt, und die meisten Aktivitäten erfolgten nach Maßgabe des buddhistischen Kalenders. Louangphrabang und Vientiane sind als „Städte der tausend Tempel" bekannt und weisen zahlreiche Beispiele traditioneller buddhistischer Kunst und Architektur auf. Der Königspalast in Louangphrabang und der That-Luang-Stupa in Vientiane sind die berühmtesten Nationalheiligtümer in Laos.

 


Zwar wurde die Demokratische Volksrepublik Laos bereits 1975 ausgerufen, doch erst 1991 erhielt das Land eine entsprechende Verfassung. Darin wird das Machtmonopol der Laotischen Revolutionären Volkspartei festgeschrieben und ein Bekenntnis zum Privateigentum sowie zur freien Marktwirtschaft abgegeben.

Exekutive
Träger der Exekutive ist gemäß der Verfassung von 1991 der von der Volksversammlung auf fünf Jahre gewählte Präsident. Unterstützt wird der Präsident vom Premierminister, der dem Ministerrat vorsteht. Der Ministerrat wiederum ist für Verwaltungsaufgaben verantwortlich, die der Regierung obliegen.

Legislative
Träger der Legislative ist die Volksversammlung mit 85 Mitgliedern. Die Mitglieder der Volksversammlung werden in allgemeinen Wahlen für eine Legislaturperiode von fünf Jahren bestimmt.

Judikative
Die Rechtsprechung erfolgt über das Oberste Gericht und die Volksgerichte.

Kommunalverwaltung
Laos ist in 16 Provinzen sowie den Stadtbezirk Vientiane unterteilt. Provinzen, Städte und Dörfer werden von Revolutionskomitees verwaltet, die ihre Anweisungen vom Zentralkomitee der Laotischen Revolutionären Volkspartei erhalten.

Politische Parteien
Nach dem Sturz der Monarchie 1975 kam die kommunistische Laotische Revolutionäre Volkspartei an die Macht. Sie ist die einzige legale politische Partei in Laos.

Verteidigung
In Laos besteht eine Wehrpflicht von mindestens 18 Monaten. Das Heer umfasst 33 000 Mann, die Marine 500 Mann und die mit 40 Kampfflugzeugen ausgerüstete Luftwaffe 3 500 Mann.

 


auf dem MekongLaos ist ein Binnenstaat, dessen Bodenschätze vermutlich zum größten Teil noch gar nicht entdeckt sind. In den laotischen Wäldern gibt es zahlreiche wirtschaftlich wertvolle Edelhölzer, vor allem Teak. Das Potential zur Gewinnung hydroelektrischer Energie ist gewaltig. Die wichtigsten Anbaugebiete mit fruchtbarem Ackerland befinden sich in den Tälern des Mekong und auf dem Bolovenplateau im äußersten Süden des Landes. Der Mekong dient nicht nur zur intensiven Bewässerung der Reisfelder, sondern ist auch Lebensraum zahlreicher Fischarten, die eine wichtige Nahrungsquelle für die Bevölkerung darstellen. Die überwiegende Mehrheit der Bevölkerung ist in der Subsistenzlandwirtschaft beschäftigt. Die Industrie beschränkt sich auf kleinere Fabriken zur Produktion von Konsumgütern. Während der achtziger Jahre wurde das gewaltige jährliche Budgetdefizit durch Auslandshilfe insbesondere aus der Sowjetunion (UdSSR) und Vietnam ausgeglichen. Zu Beginn der neunziger Jahre schickten Japan und die USA erste Hilfslieferungen nach Laos.

Landwirtschaft
Wichtigster Wirtschaftssektor in Laos ist die Landwirtschaft. Das bedeutendste Anbauprodukt ist Reis; die Erträge von etwa fünf Millionen Tonnen jährlich reichen jedoch nicht zur Deckung des Eigenbedarfs. Angebaut werden ferner Maniok (etwa 66 000 Tonnen), Kartoffeln (33 000), Mais (59 000), Ananas (32 000), Tabak, Baumwolle, Kaffee, Zitrusfrüchte und Kardamom. Wirtschaftliche Bedeutung hat auch die Viehzucht. Die Viehwirtschaft umfasst vor allem Schweine, Wasserbüffel und Rinder sowie Geflügel, Pferde und Elefanten.

Forstwirtschaft und Fischerei
Trotz eines fehlenden modernen Transportwesens spielt die Forstwirtschaft eine wichtige Rolle in der Wirtschaft des Landes. In den Wäldern im Norden finden sich Edelhölzer, insbesondere Teak. 1991 begrenzte die Regierung den Holzeinschlag, da weite Gebiete unkontrolliert abgeholzt wurden. Holzprodukte gehören aber immer noch zu den wichtigsten Exportgütern des Landes. Eine bedeutende Rolle spielen auch Harze und der Parfümgrundstoff Benzoin. Mit einer Fangmenge von 20 000 Tonnen jährlich deckt die Fischerei lediglich den Eigenbedarf des Landes.

Bergbau und Industrie
Laos verfügt über Vorkommen verschiedener Bodenschätze, von denen lediglich Gips, Zinn und Steinsalz abgebaut werden. Geologische Gutachten weisen auf Kohle-, Eisenerz-, Blei-, Zink- und Edelsteinvorkommen hin. Die Industriebetriebe beschränken sich größtenteils auf Zinnwerke, Sägewerke, Reismühlen, Ziegeleien, Zigaretten- und Schuhfabriken sowie weitere Betriebe zur Fertigung von Konsumgütern.

Währung und Handel
Die Währungseinheit in Laos ist der neue Kip zu 100 At. Der Warenaustausch in den ländlichen Gebieten erfolgt aber meist immer noch im Tauschhandel; die Geldwirtschaft beschränkt sich auf die Städte. Die Handelsbilanz ist negativ; wichtige Exportprodukte sind Holz, Stromenergie (nach Thailand), Kaffee und Zinn. Zu den weiteren Exportgütern gehören Kaffee, Kardamom, Benzoin, Harze, Leder und Häute. Importiert werden vor allem petrochemische Produkte, Kraftfahrzeuge, Maschinen, elektrische Anlagen, Stahl und Baumwolle. Thailand, China und Japan sind die wichtigsten Abnehmer laotischer Waren; Thailand, China, Singapur und Japan sind die wichtigsten Lieferanten.

Verkehrswesen und Medien
In Laos gibt es keine Eisenbahn. Das Straßennetz des Landes weist eine Länge von etwa 14 093 Kilometern auf. Eine bedeutende Rolle spielt der Binnenflugverkehr, wichtigste Verkehrsader des Landes ist aber der Mekong. Das Rundfunk- und Fernsehnetzwerk ist staatseigen.

 


Die ersten nachweisbaren Bewohner des heutigen Laos werden kollektiv als Kha-Völker bezeichnet. Sie besiedelten das Land um 500 n. Chr. und lebten unter der Oberhoheit des Staates Funan. Später kamen sie unter die Herrschaft des Königreiches Zhenla, eines frühen Khmer-Königreiches, und dessen Nachfolgestaat mit dem Zentrum Angkor.

In der Zwischenzeit waren die Lao und andere Tai-Völker allmählich vom Königreich Nan Chao (im heutigen Yunnan) nach Süden gewandert und hatten die Kha verdrängt. Im 12. Jahrhundert hatten sie vermutlich bereits eigene Fürstentümer errichtet, doch vieles aus dieser Zeit bleibt legendenhaft. Die letzte große Wanderbewegung der Lao wurde durch die Zerstörung Nan Chaos durch die Mongolen im 13. und 14. Jahrhundert ausgelöst.

Das Land der Millionen Elefanten
Mitte des 14. Jahrhunderts verheiratete der Khmer-König in Angkor Jayavarman Paramesvara (Regierungszeit 1327-1353) seine Tochter mit dem Lao-Fürsten Fa Ngum (Regierungszeit 1353-1373) und unterstützte ihn bei der Gründung des unabhängigen Königreiches Lantschang („eine Million Elefanten") mit der Hauptstadt Muong Swa (dem heutigen Louangphrabang). Der bekannte Krieger, der den Titel Eroberer erhielt, einigte die laotischen Fürstentümer und führte häufig Krieg gegen das Königreich Ayutthaya und gegen Annam. Hauptsächlich auf Betreiben seiner Khmer-Gattin übernahmen die Lao in dieser Zeit den Theravada-Buddhismus.

Nachfolger des entthronten Fa Ngum war sein Sohn, der das Reich weiter konsolidierte und organisierte. In der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts führten Konflikte mit Annam zum Fall der Hauptstadt, doch konnten die Truppen Annams bald wieder zurückgeschlagen werden. Im Anschluss daran kam es zu einer längeren Friedensperiode. Seine maximale Ausdehnung erreichte Lantschang im 16. Jahrhundert, als der laotische König die Krone des benachbarten Chiang Mai beanspruchte und erhielt. Das führte allerdings zu einem längeren Konflikt mit den Birmesen, während derer die Hauptstadt nach Vientiane verlegt wurde. Im Jahre 1574 verwüsteten die Birmesen das Land, und nach einer Zeit der Anarchie bestieg Souligna-Vongsa (Regierungszeit 1637-1694) den Thron. Er schloss Frieden mit den Nachbarstaaten im Osten und Westen, und seine Regierungszeit gilt als goldenes Zeitalter der laotischen Geschichte.

Im Jahre 1700, nach dem Tod von Souligna-Vongsa, versuchte ein exilierter Neffe mit Unterstützung vietnamesischer Truppen, den Thron zu besteigen. Seine Verwandten tolerierten die Herrschaft der Vietnamesen jedoch nicht und errichteten 1707 in Louangphrabang ein selbständiges Reich. Das war das Ende von Lantschang; Laos zerfiel in die beiden Staaten Louangphrabang und Viengtschan.

Französische Herrschaft
Konflikte zwischen Siam (Thailand) und Vientiane führten schließlich 1778 zur Eroberung von Viengtschan; gleichzeitig wurde Louangphrabang gezwungen, die siamesische Herrschaft anzuerkennen. Als Viengtschan 1827 versuchte, seine Unabhängigkeit wieder herzustellen, wurde das Land von den siamesischen Truppen verwüstet.

Während der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts wurde der Einfluss der Franzosen spürbar. Im Jahre 1893 besetzte ein französisches Expeditionskorps die zwei wichtigsten Städte des Landes und zwang die Siamesen, das laotische Territorium östlich des Mekong als französisches Protektorat anzuerkennen. 1904 kam Frankreich in Besitz des gesamten laotischen Territoriums, das bislang unter siamesischer Kontrolle gestanden hatte. Die Franzosen herrschten indirekt über den König von Louangphrabang und eine Hierarchie königlicher Beamter, wobei der französische Statthalter aber stets ein Einspruchsrecht besaß.

Während des 2. Weltkrieges wurde Indochina von den Japanern besetzt. Nachdem sie sich wieder zurückgezogen hatten, bildete sich eine Unabhängigkeitsbewegung, die unter der Bezeichnung Lao Issarak („Befreiung Laos") bekannt wurde. Diese Bewegung brach jedoch zusammen, nachdem die Franzosen 1946 ihre Herrschaft über die Region wieder hergestellt hatten. Die Franzosen schlossen damals einen Vertrag mit dem König von Louangphrabang, damit wurde er König eines vereinigten Laos innerhalb der Französischen Union. Am 11. Mai 1947 wurde eine Verfassung verabschiedet, die ein gewähltes Parlament vorsah. 1949 wurde Laos unabhängiger Staat innerhalb der Französischen Union, und die meisten nationalistischen Führer, die das Land bei der Rückkehr der Franzosen verlassen hatten, kehrten zurück. Einige Dissidenten unter der Führung von Prinz Souvanna Vong verbündeten sich jedoch mit den prokommunistischen Vietminh, welche die Franzosen in Vietnam bekämpften. Diese Laoten, die so genannten Pathet Lao („Lao-Staat"), fielen im April 1953 mit den Vietminh zusammen in Laos ein und konnten rasch große Gebiete unter ihre Kontrolle bringen.

Das Genfer Abkommen
Im Rahmen des Genfer Waffenstillstandsabkommens, mit dem 1954 der Indochinakrieg endete, war der Rückzug sämtlicher Vietminh-Truppen und sämtlicher französischer Soldaten bis auf ein Restkontingent von 5 000 Mann vereinbart worden. Zudem sollten sich die Pathet Lao in zwei Nordprovinzen des Landes zurückziehen. Zur Überwachung des Waffenstillstands wurde eine internationale Kontrollkommission eingesetzt. Im Dezember 1955 wurde Laos Mitglied der Vereinten Nationen (UN). Mit dem schwindenden französischen Einfluss in der Region machte sich immer mehr der Einfluss der Vereinigten Staaten bemerkbar. Im November 1957 billigte die Volksversammlung eine Vereinbarung zwischen dem neutralistischen Premierminister von Laos Prinz Souvanna Phouma und seinem Halbbruder Prinz Souvanna Vong, dem Führer der Pathet Lao. Gemäß dieser Vereinbarung wurde die Pathet Lao in die Regierungskoalition eingebunden. Dem Auftreten der Pathet Lao auf politischer Bühne widersetzte sich jedoch eine neu gegründete rechtsgerichtete Organisation, welche die Regierung Souvanna Phouma stürzte und im August 1958 eine neue, konservative Regierung bildete. Die Pathet Lao nahm damit den Guerilla-Krieg wieder auf.

Krieg und Waffenruhe
Die politische Lage blieb instabil. Bei den neuen Kämpfen wurde die Pathet Lao von der UdSSR unterstützt, während die USA die rechtsgerichteten Kräfte unterstützten. 1960 inszenierte der Kommandant eines Fallschirmspringer-Bataillons Captain Kong Le eine Rebellion gegen die rechtsgerichtete Regierung und übernahm die Kontrolle über die laotische Verwaltungshauptstadt Vientiane. In den folgenden Auseinandersetzungen verschiedener Gruppen gelangte schließlich Prinz Souvanna Phouma wieder an die Macht zurück. Sein Versuch, linksgerichtete Kräfte in seine Koalitionsregierung einzubinden, führte zu einem von den USA unterstützten Militäraufstand rechtsgerichteter Kräfte. Souvanna war gezwungen, das Land zu verlassen, und der radikale Antikommunist Prinz Boun Oum wurde neuer Premier. Mitte 1961 kontrollierte die Pathet Lao, die sich inzwischen mit den neutralistischen Kräften von Kong Le verbündet hatte, bereits die Hälfte des Landes.

Mittlerweile machten sich die USA, die UdSSR und andere Staaten Gedanken über mögliche internationale Verwicklungen, die durch einen Bürgerkrieg in Laos hervorgerufen werden könnten. Im Mai 1961 wurde eine Waffenruhe vereinbart, und am 23. Juli desselben Jahres wurde im Rahmen der Genfer Laos-Konferenz die Neutralität des Landes sowie der Rückzug sämtlicher ausländischer Truppen beschlossen. Nach längeren Verhandlungen stimmten die Führer der drei wichtigsten laotischen Fraktionen (Pathet Lao, Neutralisten und prowestliche Kräfte) der Bildung einer provisorischen Regierung der nationalen Einheit unter der Leitung von Prinz Souvanna Phouma zu. Die Regierungsbildung erfolgte 1962.

Zusammenbruch der Regierung
Im Lauf der nächsten zwei Jahre kam es zu wiederholten Versuchen der Rechten, die Macht im Staat zu übernehmen. Das Lager der Neutralisten spaltete sich, und zahlreiche Anhänger von Souvanna Phouma liefen zur Pathet Lao über. Im Jahr 1964 verbündeten sich die verbliebenen Neutralisten mit den Rechten und konsolidierten ihre militärischen Kräfte. Der Führer der Pathet Lao, Prinz Souvanna Vong, betrachtete diesen Schritt als Verletzung des Genfer Laos-Abkommens und weigerte sich, Souvanna Phouma weiterhin als legitimes Staatsoberhaupt anzuerkennen.

1965 flammten die Kämpfe zwischen Pathet Lao und den Regierungstruppen erneut auf. Aufseiten der Regierung kämpften auch Söldner aus Thailand und Krieger vom Stamme der Hmong, die von den USA finanziert und ausgebildet wurden. Mitte der sechziger Jahre wurde Laos in den Vietnamkrieg hineingezogen. Nordvietnamesische Truppen benutzten Dschungelpfade im Osten und Süden von Laos als Nachschubwege für ihre in Südvietnam kämpfenden Verbände. Amerikanische Kampfflugzeuge flogen daraufhin immer intensivere Bombenangriffe auf den so genannten Ho-Chi-Minh-Pfad. 1971 marschierten südvietnamesische Truppen zur Unterbrechung der kommunistischen Versorgungslinien nach Laos ein, wurden aber zurückgeschlagen.

Sieg der Pathet Lao
Ende 1971 war die militärische Überlegenheit der Kommunisten unbestritten, und so konnten sie Souvanna Phouma zu Verhandlungen zwingen, die schließlich 1973 zu einer Waffenruhe führten. Im April 1974 wurde eine neue Koalitionsregierung eingesetzt. Im Gegensatz zur Regierung des Jahres 1962 bestand sie nunmehr ausschließlich aus Anhängern von Pathet Lao und Souvanna Vong. Aber bald schon gab nur noch die Pathet Lao den Ton an.

Die kommunistischen Siege in Kambodscha und Vietnam im April 1975 gaben der Pathet Lao weiter Auftrieb und machten alle Hoffnungen Souvanna Phoumas auf eine Umkehr der Machtverhältnisse zunichte. Im Dezember desselben Jahres wurde die Monarchie in Laos abgeschafft und die Laotische Demokratische Volksrepublik ausgerufen. Erster Präsident wurde Souvanna Vong; er war bis 1986 im Amt. Phoumi Vongvichit übernahm die weitgehend zeremonielle Funktion des Übergangspräsidenten. Die wahre Macht lag aber bei dem Kommunistenführer Kaysone Phomvihan, der den Posten des Premierministers übernahm.

Im Jahr 1981 verabschiedete die Regierung angesichts enormer wirtschaftlicher Schwierigkeiten den ersten Fünfjahresplan. Es herrschte jedoch weit verbreitete Unzufriedenheit mit der kommunistischen Herrschaft. Schätzungen zufolge haben bis 1982 etwa 300 000 Laoten das Land verlassen. Bis 1990 wurden etwa 50 000 vietnamesische Truppen aus Laos abgezogen, die dort zur Stabilisierung des Regimes stationiert waren, was zu einer Verringerung des vietnamesischen Einflusses führte. 1991 wurde eine Verfassung verabschiedet, die eine gewaltige Ausweitung der Kompetenzen des Präsidenten vorsah; im selben Jahr übernahm Kaysone dieses Amt. Innenpolitisch wandte sich die Regierung zunehmend von der staatlich gelenkten Planwirtschaft ab und der freien Marktwirtschaft zu. Als Kaysone im November 1992 starb, folgten ihm zwei enge Vertraute nach: Nouhak Phoumsavanh wurde Präsident, und General Khamtay Siphandone wurde Führer der Laotischen Revolutionären Volkspartei. Souvanna Vong starb am 9. Januar 1995 im Ruhestand.

Im November 1996 wurde Laos neben Myanmar und Kambodscha in die ASEAN (Association of South East Asian Nations) aufgenommen.