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Myanmar früherer Name Birma:

Myanmar, Union, amtlich Pye Tawngsu Myanma Naingngan, Kurzform Myanma Pye, früher Birma, englisch Burma, Republik in Südostasien. Das Staatsgebiet grenzt im Norden an Tibet, im Osten an China, Laos und Thailand, im Süden an das Andamanische Meer und den Golf von Bengalen, und im Westen an den Golf von Bengalen Bangladesh und Indien (siehe Bild). Der Küstenraum wird auch Untermyanmar (Unterbirma), das Landesinnere Obermyanmar (Oberbirma) genannt.

Die Gesamtfläche des Landes umfasst 676 552  Quadratkilometer.


Die beherrschenden topographischen Merkmale Myanmars sind ein hufeisenförmiges Gebirgsmassiv und das davon eingeschlossene zentrale Irawadibecken. Das Gebirgsmassiv wird von zwei in Nord-Süd-Richtung verlaufenden Bergketten gebildet. Im Westen liegen (von Norden nach Süden) die Ketten des Patkai-, Chin- und Arakangebirges, die Myanmar vom Indischen Subkontinent abtrennen und bis über 3 800 Meter Höhe erreichen; im Osten befindet sich das ausgedehnte, verkarstete, durchschnittlich 900 Meter hohe Shanplateau, das nach Süden in Richtung Thailand durch das Karen- und das Tenasserimgebirge fortgesetzt wird. Beide Gebirgszüge sind im Norden miteinander verbunden; an der Nordspitze von Myanmar liegt auch die höchste Erhebung des Landes, der 5 881 Meter hohe Hkakabo Razi, zugleich höchster Berg Südostasiens.

Das überwiegend schmale, lang gezogene Irawadibecken erreicht im Delta des Irawadi eine Breite von etwa 320 Kilometern. Die sehr fruchtbaren Deltaebenen haben eine Gesamtfläche von ungefähr 46 600 Quadratkilometern und stellen den wirtschaftlichen Kernraum des Landes dar. Die Küsten des Landes sind felsig und von zahlreichen Inseln gesäumt. Myanmar verfügt über eine größere Anzahl ausgezeichneter natürlicher Häfen. Die fruchtbarsten Böden gibt es in einem schmalen Schwemmlandstreifen am Golf von Bengalen, wo Bergflüsse das Land durchziehen, sowie in den breiten Flusstälern und in den Alluvialbereichen des Irawadi. Diese dicken Ablagerungsschichten bilden einen weiten, fruchtbaren Gürtel, der sich wegen der reichlich vorhandenen Feuchtigkeit besonders für den Reisanbau eignet.


Der Großteil Myanmars hat tropisches Klima. Es gibt drei Jahreszeiten: eine heiße und feuchte Jahreszeit von Mitte Mai bis Oktober, eine kühlere Jahreszeit von Ende Oktober bis Mitte Februar und eine sehr heiße Jahreszeit von Mitte Februar bis Anfang Mai. Während der feucht-heißen Jahreszeit, die durch den Südwestmonsun geprägt ist, regnet es täglich. In dieser Periode fällt der größte Teil der jährlichen Niederschläge, im südlichen Myanmar bis zu über 5 100 Millimeter (an der Küste), im Tiefland auf der Leeseite der Gebirge teilweise nur 500 Millimeter. Die Temperatur beträgt in dieser Zeit in Mandalay bis zu 32 °C, in Yangon etwa 27 °C, gegen Ende in vielen Gegenden durchschnittlich über 37 °C. In der kühlen Jahreszeit liegt die Januartemperatur bei 20 °C (Mandalay) bzw. 25 °C (Yangon). In den Bergländern sind die Temperaturen im Allgemeinen niedriger.


Ausgedehnte Wälder bedecken über die Hälfte der Landesfläche Myanmars. In Gebieten mit hohen jährlichen Niederschlägen gibt es große Bestände an Nutzhölzern, insbesondere die wirtschaftlich bedeutenden Teakbestände. Daneben gibt es Kautschukbäume, Chinarindenbäume, Akazien, Bambus, Eisenbäume, Kokospalmen, Betelnusspalmen und, vorwiegend in den Hochländern des Nordens, Eichen, Kiefern und viele Arten von Rhododendren. In den Küstengebieten wachsen tropische Früchte wie Zitrusfrüchte, Bananen, Mangos und Guaven; außerdem findet man dort Mangrovenvegetation. In den Trockengebieten wächst dagegen nur eine spärliche, artenarme Vegetation.

Im Dschungel Myanmars gibt es Tiger und Leoparden als besonders bemerkenswerte Tiere. Unter den größeren heimischen Säugetieren findet man, insbesondere in den Hochländern Obermyanmars, Elefanten, Nashörner, Büffel, Wildschweine und mehrere Arten von Hirschen und Antilopen. Gezähmte oder in Gefangenschaft gezüchtete Elefanten werden vor allem in der Holzindustrie als Arbeitstiere eingesetzt. Häufig zu sehen sind außerdem Gibbons und weitere Affenarten, Wildkatzen, Fliegende Hunde und Tapire. Daneben gibt es in Myanmar über 1 200 bekannte Vogelarten, darunter Papageien, Pfauen, Fasane, Krähen, Reiher und Reisfinken (Padda-Arten). Unter den Reptilien sind Krokodile, Geckos, Kobras, Pythonschlangen und Schildkröten zu nennen. Auch essbare Süßwasserfische gibt es reichlich.


Die einheimische Bevölkerung besteht vorwiegend aus mongoliden Volksgruppen. Über zwei Drittel sind „Myanmaren" (Birmanen), die mit den Tibetanern und Chinesen verwandt sind. Daneben bewohnen das Land noch mehrere einheimische Minderheiten mit jeweils eigener Sprache und Kultur. Die zahlenmäßig bedeutendsten darunter sind die Shan (neun Prozent), die Karen (sieben Prozent), die Mon (zwei Prozent), die Chin bzw. Tschin (zwei Prozent) und die Kachin bzw. Katschin (zwei Prozent). Jede dieser Gruppen bildet einen eigenen, zum Teil autonomen Staat (State). Die mit den Thai verwandten Shan leben vorwiegend an der Grenze zu Thailand; die Karen in Untermyanmar. Die Mon oder Mon-Khmer, die erste ethnische Gruppe, deren Einwanderung nach Myanmar bekannt war, haben ihren Hauptsiedlungsraum im Deltagebiet des Irawadi und vermischen sich allmählich mit der dort lebenden birmanischen Mehrheit.

Die mit ethnischen Gruppen des benachbarten indischen Bundesstaates Assam verwandten Chin sind in den Bergländern im Nordwesten des Landes angesiedelt und leben in erster Linie vom Fischfang und von der Jagd. In der Chin-Gesellschaft werden die einzelnen Gruppen von absoluten Herrschern regiert, die gewöhnlich auch die obersten Priester der traditionellen Religion sind. Die Kachin, ein Bergvolk, leben vorwiegend im äußersten Norden Myanmars an der chinesischen Grenze und sind mit den Chinesen verwandt. Das Herrschertum ist bei ihnen erbrechtlich geregelt. Außerdem gibt es in der birmanischen Bevölkerung noch bedeutende, aus Indien und China eingewanderte Minderheiten, darunter vor allem die Rohingya, die vier Prozent der Bevölkerung stellen.

Die Einwohnerzahl Myanmars beträgt etwa 45,6 Millionen, woraus sich eine Bevölkerungsdichte von 67 Einwohnern pro Quadratkilometer ergibt, eine der geringsten in Südostasien. Die Bevölkerung lebt zu über 75 Prozent in ländlichen Gebieten; die meisten städtischen Gebiete sind im Grunde größere Dörfer, die von der Landwirtschaft leben. Die Lebenserwartung beträgt durchschnittlich 57 Jahre.


Das Land ist in Myanmar selbst und in die sieben Staaten (States) Chin, Kachin, Karen, Kayah, Mon, Arakan und Shan gegliedert. Myanmar wiederum besteht aus sieben Provinzen (Divisions): Irawadi, Magwe, Mandalay, Pegu, Rangun, Sagaing und Tenasserim.

Rangun, heute Yangon genannt, ist die Hauptstadt und zugleich der wichtigste Seehafen des Landes (etwa 3,3 Millionen Einwohner). Das in Mittelmyanmar gelegene Mandalay (etwa 533 000 Einwohner) ist ein wichtiges Handelszentrum. Weitere bedeutende Städte sind Moulmein (etwa 220 000 Einwohner) am Golf von Martaban und Akyab (etwa 110 000 Einwohner), bedeutender Seehafen am Golf von Bengalen.


Die meisten Sprachgruppen Myanmars zeichnen sich durch aus einsilbigen Grundwörtern bestehende Tonsprachen aus, die ähnlich wie die Sprachen Tibets und Chinas aufgebaut sind. Die Amtssprache Birmanisch wird von rund zwei Dritteln der Bevölkerung gesprochen. Das birmanische Alphabet stützt sich auf das Sanskrit und auf eine Form des Alphabets der Pali-Sprache, in der die heiligen Schriften des Buddhismus überliefert sind.
Rund 15 Prozent der Bevölkerung sprechen Shan und Karen, der übrige Teil spricht Mon; gebildete Birmanen sprechen außerdem Englisch. Zudem gibt es eine beachtliche Anzahl von chinesischsprachigen Menschen im Land.
Über 85 Prozent aller Birmanen sind Buddhisten, von denen die meisten der Theravada-Richtung angehören. Daneben gibt es kleine hinduistische, muslimische und christliche Glaubens-gemeinschaften.


1956 startete die Regierung ein Sozialversicherungsprogramm zur Absicherung von Unfällen und Krankheiten, zur Sicherung von Lebensversicherung und unentgeltlicher medizinischer Versorgung. Es wird von Arbeitgebern, Arbeitnehmern und der Regierung finanziert. Die medizinische Versorgung des Landes wurde in großem Umfang erweitert, und seit 1964 nahm die Zahl der Krankenstationen, Apotheken und Krankenhäuser ständig zu. Myanmar hat seit langem mit dem Auftreten von Lepra, Tuberkulose und Geschlechtskrankheiten zu kämpfen. Dagegen ist die Anzahl der Malariafälle durch von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) unterstützte Maßnahmen stark zurückgegangen. Die Anzahl der an AIDS (AIDS: acquired immune deficiency syndrome) erkrankten Personen hat Anfang der neunziger Jahre stark zugenommen.

1956 startete die Regierung ein Sozialversicherungsprogramm zur Absicherung von Unfällen und Krankheiten, zur Sicherung von Lebensversicherung und unentgeltlicher medizinischer Versorgung. Es wird von Arbeitgebern, Arbeitnehmern und der Regierung finanziert.


Die birmanische Zivilisation ist weitgehend von indischen Einflüssen geprägt. Allerdings haben die Birmanen gewisse indische Institutionen wie das Kastenwesen nicht übernommen. Außerdem haben sie ihre Sprache und ihre Literatur beibehalten.


Der Schulbesuch ist kostenlos. Der Besuch der Grundschule ist Pflicht. Der Unterricht wird in Birmanisch abgehalten. In vielen Sekundarschulen ist Englisch die zweite Unterrichtssprache. Die Analphabetenrate unter der erwachsenen Bevölkerung liegt bei rund 17 Prozent.
Die größten Universitäten Myanmars sind die University of Rangoon (1920) und die University of Mandalay (1925). Andere Hochschuleinrichtungen sind die staatlichen Schulen für Kunst, Musik und Schauspiel in Rangun und Mandalay und die Defense Services Academy (1955) in Maymyo. An den Universitäten und Colleges Myanmars sind etwa 260 000 Studenten eingeschrieben.


Öffentliche Bibliotheken und Museen als solche gibt es nur in begrenzter Anzahl in Myanmar; jedoch dienen die Tausende buddhistischer Tempel als Aufbewahrungsorte für Bücher und religiöse Gegenstände. Die berühmteste Pagode ist die Shwedagon-Pagode in Rangun. Das National Museum of Art and Archaeology (1952) befindet sich in Rangun. Weitere staatliche Museen sind in Kyaukpyu, Mandalay und Moulmein.

Kunst und Musik
In Myanmar findet sich eine der reichsten Ansammlungen buddhistischer Kunst und Kultur in ganz Asien. Durch die zahlreichen Tempel wurde Myanmar auch als „Land der Goldenen Pagoden" bekannt.
Säkulare (nichtreligiöse) Kunst ist in Myanmar selten. Die meisten Skulpturen und Malereien sind auf einen buddhistischen Kontext beschränkt. In der Architektur sowie in anderen Ausdrucksformen der Kunst ist ein vorherrschender indischer Einfluss erkennbar. Das Handwerk ist für seine Lackarbeiten und Webseiden bekannt. Eine beliebte Form der Unterhaltung ist eine Art Volksoper (Pwe) mit leichten Inhalten und Musik und Tanz.
Die frühesten Zeugnisse birmanischer Literatur wurden auf Steininschriften aus dem Jahr 1113 n. Chr. entdeckt. Im 15. Jahrhundert entwickelte sich eine reiche Tradition historischer und religiöser Poesie. Prosawerke gewannen erst Ende des 19. Jahrhunderts an Bedeutung, als das Wiederaufleben des burmansischen Nationalismus zu einer starken Zunahme von Romanen und Schauspielstücken führte.


Myanmar wurde bis zum Staatsstreich von 1962, bei dem die bis dahin existierende Regierungsform abgeschafft wurde, nach der Verfassung von 1948 regiert. 1974 wurde eine neue Verfassung proklamiert, die bis zu einem erneuten Staatsstreich im Jahr 1988 in Kraft blieb und die Grundlage für die Organisation der Regierung bildete. Seit dem letzten Staatsstreich wurde das Kriegsrecht verhängt und alle Staatsorgane vorübergehend außer Kraft gesetzt.

Exekutive und Legislative
Nach der Verfassung von 1974 ist der Hauptinhaber der Exekutive (gesetzgebende Gewalt) der Präsident, der auch Vorsitzender des 29-köpfigen Staatsrates ist. Der Staatsrat und der Ministerrat, der unter Vorsitz des Premierministers steht, werden von der Volksversammlung (Pyithu Hluttaw) gewählt. Sie ist als Einkammerparlament aufgebaut und stellt Myanmars wichtigstes Organ der Legislative (gesetzgebende Gewalt) dar. Seit dem Putsch von 1988 übt eine Militärregierung (State Law and Order Restoration Committee) die legislativen und exekutiven Vollmachten im Staat aus, und das Parlament hat seine Tätigkeit noch nicht aufgenommen.

Judikative
Laut Verfassung ist das Rechtswesen zentralistisch aufgebaut. Oberster Gerichtshof ist der von der Volksversammlung gewählte Rat der Volksrichter, für die Strafverfolgung ist ein Rat der Volksanwälte zuständig. Nachgeordnete Gerichte sind Gerichtshöfe auf bundesstaatlicher Ebene, Provinz- und Stadtebene. Bei dem Militärputsch von 1988 wurden sämtliche Zivilgerichte vorübergehend außer Kraft gesetzt.

Kommunalverwaltung
Myanmar wird von Rangun aus zentralistisch regiert. Das Land ist in sieben, von Myanmaren (Birmanen) bewohnte Provinzen (Divisions) und sieben von nationalen Minderheiten bewohnte Staaten (States) gegliedert. Laut Verfassung gibt es Volksräte unter Vorsitz eines Exekutivkomitees, die auf allen lokalen, regionalen und staatlichen Ebenen gewählt werden.

Politik
Nach dem Staatsstreich von 1962 drängte der Revolutionsrat alle politischen Parteien zum Zusammenschluss in eine Einheitspartei, der Burma Socialist Program Party (BSPP). In der Verfassung von 1974 wird die BSPP als einzige legale politische Partei anerkannt. Bei den ersten freien Wahlen vom Mai 1990 setzte sich die National League for Democracy (NLD) als stärkste Partei durch.

Verteidigung
Die Streitkräfte Myanmars umfassen insgesamt 286 000 Mann. Das Heer besteht aus 265 000 Mann, die Marine aus 12 000 Mann und die Luftwaffe aus 9 000 Mann. Daneben gibt es paramilitärische Einheiten: eine Volkspolizei mit 50 000 Mann und eine Volksmiliz mit 35 000 Mann. Die gesamte Staatsführung liegt in den Händen der Militärs.


Myanmar ist in erster Linie ein Agrarland. Über die Hälfte der Erwerbstätigen ist mit dem Anbau oder der Verarbeitung von Agrarprodukten beschäftigt. Die industrielle Entwicklung des Landes wird seit den sechziger und siebziger Jahren vorangetrieben; vor dem 2. Weltkrieg gab es fast überhaupt keine Industrieunternehmen. Ein Hauptziel der Regierung besteht darin, die gesamte Wirtschaft zu modernisieren und sie von der Konzentration auf Landwirtschaft und Handwerk hin zu einer breiteren Basis zu entwickeln. Im Rahmen dieser Politik wurden viele Privatbetriebe verstaatlicht.

Die Zahl der Erwerbstätigen beläuft sich auf etwa 25 Millionen, von denen zwei Drittel in der Landwirtschaft und in damit verbundenen Erwerbszweigen beschäftigt sind. Es gibt nur wenige Arbeiter, die in Gewerkschaften organisiert sind; arbeitsrechtliche Streitfälle werden vor einem eigens hierfür zuständigen Regierungsausschuss entschieden.

Landwirtschaft
Ungefähr 15 Prozent der Gesamtfläche Myanmars sind landwirtschaftlich nutzbar. Myanmar ist einer der führenden Reisproduzenten der Welt, wobei der größte Teil im Bereich des Irawadidelta angebaut wird. Weitere wichtige Agrarprodukte, die vorwiegend in Kleinbetrieben in den Tiefländern des Landesinneren angebaut werden, sind Mais, Baumwolle, Erdnüsse, Gemüse, Hirse, Nüsse, Sesam, Zuckerrohr und Tabak.

Forstwirtschaft und Fischerei
Die Wälder Myanmars stellen eine wichtige Einnahmequelle dar, insbesondere aufgrund der bedeutenden Bestände an Teakholz. Myanmar besitzt den weltweit größten Anteil an dieser Holzart – und des Anbaus von Kautschukbäumen zur Gewinnung von Naturkautschuk. Insgesamt gibt es etwa 250 wirtschaftlich bedeutende Baumarten, von denen 50 für den Handel geschlagen werden. Weitere bedeutende forstwirtschaftliche Produkte sind neben Kautschuk auch Chinin sowie Katechu, ein aus Akazien (Acacia catechu) gewonnener Gerbstoff.
Fische werden für den Eigenbedarf gefangen und sind der Hauptproteinlieferant in der Nahrung der Bevölkerung. Bisher wurden Süßwasserfische bevorzugt, aber die Regierung fördert seit einiger Zeit den Fang von Meeresfischen.

Bergbau
In Myanmar gibt es überaus reiche Vorkommen verschiedenster Bodenschätze. Die meisten Bergwerke liegen in den Bergländern im Westen des Landes und an der Tenasserimküste. Hier werden Edelsteine wie Jade, Rubine und Saphire sowie metallische Bodenschätze wie Kupfer, Nickel, Silber, Blei und Zink sowie Wolfram und Zinn abgebaut. Die wichtigsten Bodenschätze sind Silber, raffiniertes Blei, Zinkkonzentrate und Kupferkonzentrate. Zudem gibt es große Erdgas- und Eisenerzlagerstätten.

Industrie
Reismühlen und die Verarbeitung von Agrarprodukten sind die Hauptzweige der Industrie. Zur Ankurbelung der Wirtschaft wurden von staatlicher Seite ein Stahlwerk, eine Jutespinnerei, eine Ziegel- und Fliesenfabrik sowie andere Betriebe eingerichtet. Daneben gibt es Sägemühlen, Öl- und Zuckerraffinerien, Ölpressen für pflanzliche Öle, Getreidemühlen und Baumwollspinnereien.


Währungseinheit ist der Kyat zu 100 Pyas. Alle Banken wurden 1963 verstaatlicht. 1969 erfolgte die Vereinigung der einzelnen Banken in der Union of Burma Bank. Diese wickelt die Bankgeschäfte ab, regelt den Geldumlauf und vertritt die Regierung in Bank- und Währungsfragen.


Der gesamte Außenhandel steht unter staatlicher Kontrolle, aber seit 1990 wurden privatwirtschaftliche Aktivitäten angeregt, und Firmen können nun auch direkt Handel treiben. Die Hauptexportgüter sind Teakholz, Reis, Hülsenfrüchte, Baumwolle, Erze, Metalle und Kautschuk. Importiert werden vor allem Maschinen, Transportausrüstungen, chemische Produkte, Textilien und Nahrungsmittel. Die Haupthandelspartner Myanmars sind Japan, Singapur, Indonesien, Deutschland, Großbritannien und die Vereinigten Staaten. 1991 verhängten die Vereinigten Staaten wegen der anhaltenden schweren Menschenrechtsverletzungen ein Handelsembargo.


Die staatliche Eisenbahn hat eine Schienenlänge von insgesamt etwa 3 300 Kilometern. Die Eisenbahnlinien verbinden alle wichtigen Städte des Landes, haben aber keine Verbindungen mit Eisenbahnen außerhalb Myanmars. Die Binnenwasserstraßen, die insgesamt aus ungefähr 5 800 Kilometern schiffbarer Flüsse und Kanäle bestehen, sind als Verkehrswege weit wichtiger als das Straßennetz. Viele große Städte liegen an den Flüssen und sind zugleich Flusshäfen. Hauptverkehrsader Myanmars ist der Irawadi; daneben sind Chindwin und Saluen abschnittsweise ebenfalls schiffbar. Das Straßennetz umfasst eine Länge von etwa 23 400 Kilometern; davon ist rund ein Sechstel befestigt. Mehrere Straßen überschreiten die Landesgrenzen; nennenswert ist insbesondere die Birmastraße nach China. Eine staatliche Fluggesellschaft versieht den nationalen und internationalen Flugdienst.


Myanmar verfügt über ein großes Potential an Wasserkraft. Annähernd die Hälfte der benötigten elektrischen Energie durch Wasserkraftwerke erzeugt. Die übrige Energie wird kommt aus Wärmekraftwerken, die mit Kohle oder Öl betrieben wurden.


Myanmars frühe Geschichte ist von Einwanderungswellen verschiedener, aus Tibet und China stammender Völker geprägt, die den Irawadi entlang nach Süden zogen und von den sozialen und politischen Institutionen, die über den Seeweg aus Indien kamen, geprägt wurden. Die ersten Einwanderer waren die Mon, die wahrscheinlich um 3000 v. Chr. ankamen. Sie siedelten sich in Mittelbirma, im Irawadidelta und weiter östlich an der Küste des Golfs von Bengalen an. Sie errichteten Bewässerungssysteme und knüpften kommerzielle und kulturelle Kontakte mit Indien, hielten dabei aber auch eine lockere Verbindung mit anderen Mon-Zivilisationen im Tal des Menam in Siam (heute Thailand) aufrecht. Die Pyu folgten wesentlich später. Sie erreichten das Gebiet über das Westufer des Irawadi und gründeten im Jahr 628 n. Chr. ihre Hauptstadt in der Umgebung des heutigen Prome. Birmanen erreichten den Irawadi in der Mitte des 9. Jahrhunderts und gliederten die Pyu- und Mon-Reiche ein. Später kamen Einwanderungswellen der Shan und Kachin, die zusammen mit den Karen, den bereits in dem Gebiet ansässigen Bewohnern, eine wichtige Rolle in der Entwicklung des Landes spielten.

Königreich Pagan
Das erste vereinte Reich wurde von König Anoratha, der 1044 bis 1077 regierte, in Pagan in Oberbirma gegründet. Es erreichte seine Blütezeit unter seinem Sohn Kyanzittha, der 1084 bis 1112 herrschte. Das Reich dehnte sich von der trockenen Zone im Norden bis hin zu den unterworfenen Mon-Zentren Pegu und Thaton im Irawadidelta aus und erweiterte seine politischen und religiösen Beziehungen auf dem Seeweg bis nach Ceylon (heute Sri Lanka). Der Staat war nach dem Vorbild hinduistischer Königreiche aufgebaut. Der in der Hauptstadt angesiedelte Königshof wurde durch die Besteuerung der einzelnen Haushalte oder durch Frondienste in den von Myothugis (Verwalter von Siedlungen mit vererbbaren Rechten) regierten Dörfern finanziert. Im Lauf der Zeit wurden zunehmend größere Landesteile den buddhistischen Klöstern in Form so genannter Sklavendörfer zur Aufrechterhaltung des Mönchstums (Sangha) zur Verfügung gestellt. Das Königtum war sowohl durch die Hindu-Ideologie als auch durch die Rolle des Königs als Verteidiger des Buddhismus legitimiert. In der rund 250 Jahre dauernden Friedenszeit ließen die frommen Herrscher die große Anzahl von Pagoden bauen, für die Pagan heute berühmt ist.
Der Einfall der Mongolen unter Kublai-Khan im Jahr 1287 setzte dem Reich Pagan ein Ende und es begann eine turbulente Zeit: Oberbirma führte eine unsichere Existenz zwischen der Vorherrschaft der Shan und tributpflichtigen Beziehungen mit China, während Unterbirma wieder unter die Herrschaft der Mon (mit der Hauptstadt Pegu) geriet.

Toungoo-Dynastie
Im zweiten Viertel des 16. Jahrhunderts entstand in dem verschlafenen Fürstentum von Toungoo (nach der noch heute existierenden Stadt nördlich von Pegu) in Mittelbirma eine neue birmanische Dynastie. Mit der Unterstützung portugiesischer Abenteurer errichtete die Toungoo-Dynastie ein Reich, das unter seinem dritten Herrscher – König Bayinnaung, der von 1551 bis 1581 regierte – zu einem vereinten, aber nicht sehr wohlhabenden Reich wurde. Nach seinem Tod führten Erbfolgestreitigkeiten, Vorstöße der Portugiesen an der Küste, der Thai im Osten und des Reitervolkes der Manipuri im Westen zum Niedergang der Dynastie. Das Reich selbst hatte jedoch noch bis in die Mitte des 18. Jahrhunderts hinein Bestand und konnte sich durch ein solides Verwaltungs- und Rechtssystem auf zentraler und regionaler Ebene aufrechterhalten. 1752 wurde die Dynastie jedoch endgültig durch einen Mon-Aufstand gestürzt.

Konbaung-Dynastie und britisch-birmanische Kriege
Zunehmender wirtschaftlicher und politischer Druck durch europäische Mächte war der Hintergrund für Aufstieg und Untergang der letzten birmanischen Dynastie. Während des 17. und Anfang des 18. Jahrhunderts stand das Gebiet im Mittelpunkt widerstreitender Interessensphären der Briten, Holländer und Franzosen, die in Syriam (in der Nähe des heutigen Rangun) sowie an anderen Stellen der Küste Handelsniederlassungen errichteten. 1752 gründete der Stammesführer Alaungpaya die Konbaung-Dynastie, welche die birmanische Herrschaft erst in Ava, später im Deltagebiet, wieder herstellte. Er kämpfte bei der Handelsniederlassung Negrais gegen die Briten und startete einen Angriff gegen die Thai, deren Hauptstadt Ayutthaya später von seinem Sohn, König Hsinbyushin, der 1763 bis 1776 regierte, zerstört wurde. Der andere Sohn des Königs, Bodawpaya, verlor die Herrschaft über Siam, brachte jedoch Arakan, eine reiche Küstenprovinz an der Grenze zu Bengalen, unter seine Kontrolle.
Anfang des 19. Jahrhunderts wurden politische Spannungen aufgrund einer Unabhängigkeitsbewegung in Arakan durch die militärischen Erfolge des birmanischen Generals Maha Bandula in Assam verschärft. Die Briten starteten hierauf im 1. Britisch-Birmanischen Krieg (1824 bis 1826) eine Seeoffensive auf birmanisches Gebiet. Der Friedensvertrag von Yandabo sicherte den Briten die Kontrolle über Arakan im Westen und Tenasserim im Osten des Irawadideltas. Unter der britischen Herrschaft entwickelte sich in diesen beiden Gebieten der Reisanbau, und die relative politische Stabilität führte zu einem starken Bevölkerungswachstum. Dies wiederholte sich auch in den übrigen Deltagebieten, die nach dem 2. Britisch-Birmanischen Krieg (1852) von den Briten annektiert wurden. Wirtschaftliche und politische Interessen, die durch die englisch-französische Rivalität in diesem Gebiet noch verstärkt wurden, beschleunigten die Eingliederung der übrigen Gebiete Birmas in das britische Territorium, nachdem Mandalay im 3. Britisch-Birmanischen Krieg (1885 bis 1886) gefallen war. Birma wurde daraufhin zur Provinz innerhalb Britisch-Indiens, und man verlegte die Hauptstadt von der Königsstadt Mandalay in die Hafenstadt Rangun. Die Ausdehnung des britischen Machtbereichs traf bei der ansässigen Bevölkerung jedoch auf immer stärkeren Widerstand, und nach jedem Annexionsschritt musste zwangsläufig eine Zeit der Befriedung folgen. Mit der Zeit brachte die britische Herrschaft aber eine weitgehende Modernisierung der Verwaltung und des Sozialwesens mit sich, wohingegen zuvor das Land mit Ausnahme der bescheidenen Bemühungen König Mindons, des Gründers von Mandalay, durch eine Politik der Isolation erstickt und durch Hofintrigen fast zugrunde gerichtet worden war.

Britische Herrschaft
Die birmanische Kultur, die nun unter dem Mantel der kolonialen Herrschaft verborgen war, bestand aus drei Grundpfeilern: der Sprache, in der Elemente aus Mon und Pali verschmolzen; dem Theravada-Buddhismus, der aus Sri Lanka kam und sich mit Ritualen der einheimischen, animistischen Religion (Nat) vermischte, und schließlich der ländlichen Kultur der Reisbauern. Unter der Kolonialherrschaft wurden die enge Verbindung zwischen Regierung und Religion sowie die Mönchsorden aufgelöst, und die Klosterschulen, durch deren Wirkung in Birma mehr Männer lesen und schreiben konnten als im damaligen England, verloren zunehmend an Bedeutung, da Englisch zur Sprache der sozial aufsteigenden Schichten wurde. Die birmanische Kultur bestand jedoch dennoch in der Zauberwelt des Theaters (Pwe), im Bekenntnis zum Buddhismus, den Naturreligionen und in der Sprache der Bauernschaft weiter.
Die Ernennung von Rangun zur neuen Hauptstadt führte zur Einwanderung einer großen Zahl von Indern nach Birma. Rangun wurde damit zum Mittelpunkt eines Verwaltungssystems, das auch auf das Hinterland ausgedehnt wurde, wo Provinzverwalter (District Officers) für Recht und Ordnung sorgten, Steuern eintrieben und Recht sprachen. Nach der Öffnung des Landes für den Weltmarkt wurde Birma zum weltweit führenden Hauptausfuhrland für Reis. Die Produktion stieg von 0,5 Millionen Tonnen vor dem Fall Mandalays auf zwei Millionen Tonnen um die Jahrhundertwende und weiter auf drei Millionen Tonnen zu Beginn des 2. Weltkrieges. Die britische Herrschaft und die damit verbundenen wirtschaftlichen Veränderungen führten zur Auflösung der Sozialstrukturen und zur Entstehung einer nationalistischen Bewegung. Die Anhänger dieser Bewegung benutzten moderne Institutionen wie die Young Men’s Buddhist Association sowie Studentenstreiks und die politische Beteiligung an einer teilweise gewährten Selbstverwaltung zur Unterstützung ihrer Forderung nach sofortigen Reformen – einschließlich der Trennung von Indien – sowie später nach vollständiger Unabhängigkeit. Auf dem Land gewann die nicht mit der nationalistischen Bewegung in Zusammenhang stehende konservative Saya-San-Bewegung zwar viele Anhänger, aber der Bauernaufstand von 1930 bis 1932 wurde niedergeschlagen.
Die politischen Führer, die schließlich Hauptstadt und Land zusammen in ein wirklich unabhängiges Birma führten, begannen ihre politische Karriere als Studentenführer, die sich den Titel Thakin (Meister) gaben; einer der bekanntesten Thakin-Führer war U Aung San. Die Thakin-Bewegung stellte eine Armee zur Befreiung Birmas auf, die Burma Independence Army (BIA); diese unterstützte während des 2. Weltkrieges die erfolgreiche Besetzung Birmas durch Japan im Jahr 1942. Gegen Ende des Krieges nutzte diese Unabhängigkeitsbewegung die durch die japanische Besetzung entstandenen Spannungen und zugleich die Schwäche der von Japan eingesetzten Regierung aus und leistete der japanischen Herrschaft als Antifaschistische Freiheitsliga des Volkes (Anti-Fascist People’s Freedom League, AFPFL) Widerstand.

Unabhängigkeit
Nach dem Krieg wurde den nach Birma zurückkehrenden Briten bewusst, dass die AFPFL unter Vorsitz des ehemaligen Studentenführers und Leiters der BIA, Aung San, fast die gesamte politische Macht der heimischen Bevölkerung in sich vereinigte. In langwierigen Verhandlungen mit Großbritannien erreichten Vertreter der AFPFL 1948 letztlich die staatliche Unabhängigkeit Birmas. Sie erzwangen außerdem die Einbindung von Randgruppen wie den Shan und den Karen, die eigentlich in einem besonderen Schutzverhältnis mit den Briten standen, in einer Art eigenem Bundesstaat. In den Wahlen vom April 1947 gewann die AFPFL unter Vorsitz von Aung San eine überwältigende Stimmenmehrheit in der verfassunggebenden Versammlung. Im Juli 1947 ließ U Saw, der nationalistisch gesinnte politische Gegenspieler Aung Sans, diesen sowie sechs Minister der neuen Regierung ermorden. Daraufhin übernahm U Nu, ein ehemaliger Studentenführer und Außenminister der während des Krieges amtierenden Regierung unter Ba Maw, sowohl die Führung der AFPFL als auch der Regierung.

Demokratische Phase
Nach der Entlassung Birmas in die Unabhängigkeit sah sich die Regierung U Nu mit einer Reihe politischer und ethnischer Aufstände konfrontiert, die während der folgenden drei Jahrzehnte (also bis in die siebziger Jahre hinein) andauerten. Während der fünfziger Jahre wurde ein Aufstand der Karen niedergeschlagen und die kommunistischen Aufrührer gezwungen, sich in die Berge zurückzuziehen. In der Folgezeit betrieb Birma eine streng blockfreie Außenpolitik. Auf innenpolitischer Ebene wurde mit multilateraler ausländischer Hilfe der wirtschaftliche Wiederaufbau begonnen. In den Wahlen von 1951 bis 1952 und 1956 wurde die Regierung der AFPFL erneut im Amt bestätigt. 1958 erforderte jedoch die Spaltung der Partei eine eineinhalbjährige militärische Übergangsregierung. Diese Regierung unter General Ne Win verschärfte die Disziplin in der Verwaltung, um die Modernisierung des Landes zu fördern und zügelte separatistische Tendenzen in den Shan-Staaten. Bei der Wahl von 1960 erlangte die Splittergruppe der AFPFL unter Führung von U Nu einen überwältigenden Wahlsieg, der überwiegend auf die Anerkennung seiner persönlichen Frömmigkeit zurückzuführen war. U Nus Rückkehr an die Macht war jedoch nur von kurzer Dauer. Seine Förderung des Buddhismus als Staatsreligion und seine Toleranz gegenüber ethnischen Separatismusbestrebungen führten zu einem unblutigen Staatsstreich unter Führung von General Ne Win im März 1962.

Ne-Win-Regime
Während der sechziger und siebziger Jahre versuchte General Ne Win eine leistungsfähige totalitäre Regierung aufzubauen, hierfür die Billigung des birmanischen Volkes zu erlangen und die Autonomie des Landes auf der Ebene der Weltpolitik aufrechtzuerhalten. Die Verstaatlichung der Wirtschaft in den ersten zwölf Jahren seiner Amtszeit führte zu einem Rückgang der Agrarproduktion und der Exporte, die nach der Liberalisierung Ende der siebziger Jahre nur langsam wieder in Gang kamen. 1974 wurde eine neue Verfassung proklamiert, nach der die Macht im Staat durch Volksabstimmung und Wahl einer Einheitspartei vom militärischen Revolutionsrat auf eine von Ne Win und anderen ehemaligen Militärführern geleitete Volksversammlung übertragen wurde. Als U Thant, eine politische Figur aus der Zeit der Demokratie und Generalsekretär der Vereinten Nationen (UN), starb und der Leichnam 1974 nach Birma überführt wurde, brachen in Abständen immer wieder Studentenunruhen aus.
Durch Aufstände ethnischer Minderheiten, die in den Staaten Kachin und Shan ausbrachen, waren große Gebiete des Landes einschließlich des birmanischen Anteils am Goldenen Dreieck (eine der Hauptproduktionsgebiete des Weltopiummarktes) weiterhin außer staatlicher Kontrolle. Der von der Kommunistischen Partei Birmas angeführte Aufstand wurde offiziell von China unterstützt. U Nu floh nach Thailand und versuchte von dort aus, den Sturz von Ne Wins Regierung zu organisieren. 1980 konnte er jedoch als Privatperson nach Birma zurückkehren. 1981 trat Ne Win zurück, und San Yu, ein pensionierter General, folgte ihm als Staatspräsident nach. Ne Win blieb jedoch weiterhin Vorsitzender der herrschenden Einheitspartei Burma Socialist Program Party (BSPP).
Birma konnte in der Zeit nach dem 2. Weltkrieg einen außenpolitischen Erfolg verbuchen, da es dem Land gelang, nicht in große politische Konflike der Region, etwa den Vietnamkrieg, verwickelt zu werden. Während die Regierung Beziehungen zur Volksrepublik China unterhielt, versuchte sie aber auch gleichzeitig, die Autonomie des Landes durch die Verringerung der Abhängigkeit von ausländischer Unterstützung und sogar durch die Verschiebung des Beginns der Mitgliedschaft in der Asiatischen Entwicklungsbank aufrechtzuerhalten. U Nu war in gleichem Maße wie Nehru in Indien, Nasser in Ägypten, Tito im ehemaligen Jugoslawien und andere politische Führer aktiv daran beteiligt, den blockfreien Staaten zu politischem Gewicht im Kalten Krieg zu verhelfen. Birma verließ jedoch 1979 diese Staatengruppe aus Protest gegen deren prosowjetische Tendenz, trat ihr aber im August 1992 wieder bei.

Rebellion und Militärregime
Aufstände regierungsfeindlicher Gruppen im März und Juni 1988 veranlassten den Rücktritt von Ne Win als Vorsitzenden der Einheitspartei, was in der Folge zu einer Zeit politischer Instabilität führte. Zeitweise übernahm die Bereitschaftspolizei die Regierungsführung, was zu Aufständen mit Tausenden von Todesopfern führte. Danach kam eine Koalition zwischen Zivilregierung und Militär an die Macht, die zwischen dem Militär und der erstarkenden Oppositionsbewegung um Daw Aung San Suu Kyi, Tochter des ehemaligen Führers der Thakin-Bewegung (siehe oben: Britische Herrschaft) U Aung San, zu vermitteln versuchte. Im September ging General Saw Maung, Generalstabschef unter Ne Win, aus einem blutigen Machtstreit als Vorsitzender einer Militärregierung hervor, des so genannten State Law and Order Restoration Council (SLORC); diese Militärregierung war letztendlich Ne Win gegenüber verantwortlich. Im Juni 1989 wurde das Land offiziell in Union von Myanmar umbenannt, und der Name der Hauptstadt wurde von Rangun in Yangon geändert. Bei den Parlamentswahlen im Mai 1990, den ersten freien Wahlen seit 30 Jahren, errang die Oppositionspartei National League for Democracy einen überwältigenden Wahlsieg, aber die Militärregierung (SLORC) erlaubte der Volksversammlung bisher nicht, zusammenzutreten. Im Oktober 1991 wurde der Friedensnobelpreis an Daw Aung San Suu Kyi verliehen, die seit Juli 1989 ohne Verbindung zur Außenwelt unter Hausarrest stand. Der kränkliche Saw Maung wurde im April 1992 durch General Than Shwe an der Spitze des SLORC abgelöst.
Im Januar 1993 beschloss die SLORC eine Konvention, die die ständige Regierungsbeteiligung des Militärs sichern sollte; die Konvention wurde jedoch nicht dokumentiert. Die SLORC versuchte außerdem, ausländische Investitionen im Land zu fördern, um die wirtschaftliche Krise des Landes zu bewältigen. Im Lauf des Jahres 1994 wurde Aung San Suu Kyi an den nichtöffentlichen Verhandlungen mit der SLORC beteiligt; das Angebot der Aufhebung des Hausarrests, falls sie ins Exil ginge, lehnte sie jedoch weiterhin ab. Im Februar 1995 nahmen SLORC-Verbände das Gebiet der Karen ein. Im Juli des Jahres wurde unerwartet der Hausarrest für Aung San Suu Kyi aufgehoben; sie nahm daraufhin die Gespräche mit der SLORC und der Militärführung wieder auf. Im Juli 1996 wurden erneut schwere Menschenrechtsverletzungen bekannt. Der Druck der Machthaber auf die Opposition hielt unvermindert an.
Ende 1996 fand ein Gipfeltreffen der Regierungschefs der ASEAN-Staaten in Jakarta statt. Hierbei wurden Myanmar, Kambodscha und Laos als Vollmitglieder in das Bündnis aufgenommen.

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